Herzlich Willkommen!

Die IG Landschaftsschutz Mühlviertel (IGLM) wurde im Jahr 2019 als Verein gegründet, um ein wohl weithin ziemlich einzigartiges Bürgerbeteiligungsprojekt abzuwickeln: die Finanzierung einer von internationalen Topexperten erstellten „Machbarkeitsstudie für eine innovative und kostenoptimierte Erdkabellösung“ für das Mühlviertel (Stromnetz-Masterplanprojekte OÖ 8b und 8c) durch „Investitionsbeiträge“ aus der Bevölkerung in der Planungsregion.

Die Funktionäre der IGLM danken zunächst den vielen Menschen und öffentlichen Institutionen, die „Investitionsbeiträge“ eingebracht haben, um mitzuhelfen, unsere einzigartige Mühlviertler Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten – diese Region hat sich wahrlich Rücksichtnahme durch Verwirklichung einer das Landschaftsbild schonenden Erdkabellösung verdient.

Ferner dankt die IGLM den beiden Studienautoren für ihren tollen Einsatz und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr.

Sie finden zur Gewährleistung maximaler Transparenz auf dieser Seite die von Prof. Dr.-Ing. Heinrich Brakelmann und Dr.-Ing. Markus Pöller erarbeitete Machbarkeitsstudie samt Kurzzusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse.

Die IGLM wünscht Ihnen eine interessante Lektüre und alles Gute für 2020!



Kernergebnisse der Machbarkeitsstudie

Als Ergebnis der von Prof. Brakelmann und Dr. Pöller vorgenommenen, umfassenden Berechnungen / Untersuchungen ergibt sich für den Planungsraum im Mühlviertel (Masterplanprojekte 8b und 8c) eine einsystemige 110-kV-Erdkabelvariante (1200 mm² Aluminiumleiter) als optimale Lösung.

Diese einsystemige Erdkabelvariante ist der bisher von Land OÖ und Netzbetreibern bevorzugten,  zweisystemigen Freileitungsvariante in allen relevanten Belangen mindestens gleichwertig, teils sogar deutlich überlegen. So hat die Erdkabellösung zB. eine weitaus höhere Zuverlässigkeit bzw. Verfügbarkeit zur Folge.

Im Gesamtkostenvergleich liegen die einsystemige Erdkabellösung und die zweisystemige Freileitungsvariante ungefähr gleich. Vergleicht man allerdings die (sehr vorsichtig und konservativ berechneten) Kosten dieser Erdkabellösung mit den bereits bekannten Endkosten der im Nahumfeld des Planungsraums liegenden Mühlviertler Freileitungsvariante 8a (Friensdorf-Freistadt-Rainbach), ist die Erdkabellösung sogar spürbar billiger (man müßte also von Mehrkosten der Freileitungsvariante sprechen). Bei diesen Kostenüberlegungen sind volkswirtschaftliche Folgekosten einer Freileitungsvariante noch gar nicht berücksichtigt und würden das Kostengefüge weiter zugunsten der Erdkabellösung verändern.

Die Lebensdauer moderner 110-kV-Erdkabel kann anhand der vorliegenden Erfahrungen [aktueller Netzentwicklungsplan 2019 des großen französischen Übertragungsnetzbetreibers RTE / Frankreich] bei 80-100 Jahren (wie bei einer Freileitung) eingeordnet werden.

Eine Analyse der vorgeschlagenen Erdkabelvariante im Vergleich mit der geplanten Freileitungsvariante anhand der Kriterien des Leitfadens für „Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsleitungen“ führt eindeutig zum Schluss, dass eine Erdkabelvariante zu bevorzugen ist.

Wegen der besonderen Netzsituation sind die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf andere Leitungsprojekte übertragbar und stellen somit keinen Präzedenzfall dar.